Einführung
„Produktivität“ eines der Buzzwords in Unternehmen schlechthin und kontinuierlicher Wegbegleiter, wenn es um wirtschaftliche Debatten geht. Das Ganze natürlich zurecht, schließlich bedeutet eine Erhöhung der Produktivität, dass bei gleichbleibenden Ressourcen der Output erhöht wird. Vereinfacht gesagt also auch, dass ohne Mehrkosten der Gewinn gesteigert wird.
Oft wird im selben Atemzug auch das Gehalt der Mitarbeitenden aufgeführt. “Je produktiver du bist, umso höher ist dein Gehalt.” Das mag für Bereiche mit Akkordarbeit stimmen und somit im produzierenden Gewerbe auch oftmals noch der Fall sein, jedoch ist die moderne Arbeitswelt deutlich komplexer geworden. Verschiedene Abrechnungsmodelle, Festgehälter, Arbeitsbereiche welche keinen direkt messbaren Output in Form von handfesten Produkten innehaben. All sowas findet sich heutzutage in fast jedem Unternehmen. Dadurch ist die Frage legitim: wie beeinflusst Produktivität denn heutzutage das Gehalt?
Dem Ganzen, wollen wir in diesem Artikel einmal nachgehen und die Fragen: Wie stehen die Mitarbeiterproduktivität und deren Gehalt allgemein in Verbindung, welche Einflussfaktoren auf die Produktivität gibt es und welche konkreten Einflüsse hat eine hohe Produktivität auf die Gehälter, beantworten.
Inhaltsverzeichnis
Zusammenhang zwischen Produktivität und Gehalt
Unternehmen wissen: hochproduktive Mitarbeitende tragen wesentlich zum Unternehmenserfolg bei. Habe ich zwei Arbeitskräfte mit gleichem Gehalt aber eine von den beiden schafft in kürzerer Zeit mehr Aufgaben zu erledigen, wird diese bei der nächsten Gehaltsverhandlung offensichtlich bessere Chancen haben. In diesem Fall reden wir also von einem direkten Einfluss der Produktivität auf das Gehalt.
Der Einfluss kann sich jedoch auch weitaus indirekter zeigen, was wir anhand einiger Beispiele am Ende des Artikels auch aufzeigen.
Grundsätzlich gilt: produktive Mitarbeitende haben wirtschaftlich betrachtet für Unternehmen einen höheren Wert. Sie schaffen es mit den vorhandenen Ressourcen und hier zählen ebenfalls Zeit, Wissen und Soft Skills mit rein, mehr Ergebnisse zu liefern und erzeugen somit einen Mehrwert, den sie sich entsprechend vergüten lassen können. Egal also, ob sich der Einfluss aufs Gehalt am Ende direkt oder indirekt zeigt, die eingangs erwähnte Faustformel höhere Produktivität hat einen positiven Einfluss auf das Gehalt gilt also in der komplexeren Arbeitswelt von heute weiterhin.
Faktoren, die die Produktivität beeinflussen
Die Produktivität der Mitarbeitenden wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst, die sowohl das Arbeitsumfeld als auch individuelle Fähigkeiten und Einstellungen betreffen. Mit dem gestiegenen Bewusstsein für psychologische Einflussfaktoren im Kontext Arbeit, hat sich hier auch eine ganze Bandbreite an Einflüssen aufgetan, die vor einigen Jahren sicherlich noch nicht in der Gleichung berücksichtigt wurden. Im Folgenden wollen wir daher einige vorstellen.
Arbeitsumgebung
ine positive und unterstützende Arbeitsumgebung kann die Produktivität erheblich steigern, denn je weniger negativer peripherer Einfluss auf die Leistungsfähigkeit vorhanden ist, umso ungestörter und besser kann die Arbeit verrichtet werden. Dazu gehören unter anderem ergonomische Arbeitsplätze, eine gute Beleuchtung und ein angenehmes Raumklima.
In der Industrie gilt übrigens ähnliches. Unternehmen sollten neben der allgemeinen Sicherheit am Arbeitsplatz auch zumindest versuchen die extra Meile zu gehen und beispielsweise bei der Planung von neuen Produktionshallen Faktoren wie Geräuschbelastung, Beleuchtung, Luftverschmutzung und Co. in der Form mitdenken, dass es in der Arbeitsstätte nicht nur aushaltbar und sicher sein sollte, sondern mit modernerer Technologie eventuell auch aus einem tolerierbar ein vertretbar werden kann.
Im Homeoffice ist die Gestaltung des Arbeitsumfelds ebenso wichtig. Ein ergonomischer Stuhl und Schreibtisch, ausreichend natürliches Licht und eine ruhige, ablenkungsfreie Umgebung können die Produktivität zu Hause genauso steigern wie im Büro. Hier liegt, abgesehen von Angeboten für finanzielle Unterstützung bei der Ausstattung, die Verantwortung aber auch zum großen Teil beim Arbeitnehmenden selbst. Ein Sensibilisieren der Mitarbeitenden in diese Richtung kann jedoch Sinn ergeben.
Technologie und Werkzeuge
Der Einsatz moderner Technologie und effizienter Werkzeuge kann die Arbeitsabläufe beschleunigen und die Qualität der Arbeit verbessern.
Softwarelösungen, die zum Beispiel Routineaufgaben automatisieren, ermöglichen es den Mitarbeiter*innen, sich auf anspruchsvollere Aufgaben zu konzentrieren. Technisch top ausgestattete Geräte und die neueste Software reduzieren die Zeit, die für die Bearbeitung von Aufgaben benötigt wird und das fängt bereits bei simplen Dingen wie Wartezeiten für Downloads oder für das Öffnen von Dateien an oder betrifft in kreativen Branchen ganze Arbeitsschritte wie beispielsweise das Rendern (die Erstellung einer Grafik aus Rohdaten).
Kollaborationstools ermöglichen durch bessere Übersicht und automatische Benachrichtigungen ein erleichtertes Projektmanagement. Zudem wird die Genauigkeit und Qualität der Ergebnisse verbessert und Feedbackschleifen erfolgen zügiger.
Den offensichtlichsten Nutzen haben selbstverständlich modernere Maschinen in der Industrie. Sie arbeiten oft schlichtweg schneller als ältere Modelle, verursachen weniger Ausschuss, verursachen weniger Nacharbeit, sind leichter zu programmieren etc.
Weiterbildung und Schulungen
Mitarbeitende, die regelmäßig weitergebildet werden und Zugang zu Schulungen haben, können ihre Fähigkeiten und ihr Wissen erweitern, was sich positiv auf ihre Produktivität auswirkt.
Denn durch kontinuierliche Weiterbildung bleiben die Mitarbeitende auf dem neuesten Stand. Sie erlernen neue schnellere Arbeitsmethoden, erlernen die Kompetenzen für Geräte und Softwarelösungen, die produktivere Abläufe ermöglichen und neigen dank neuem Wissen und Perspektiven ebenfalls zu innovativen Lösungsansätzen.
Das Gleiche gilt auch im Homeoffice. Online-Schulungen und Webinare bieten eine flexible Möglichkeit, sich auch zu Hause weiterzubilden. Viele Unternehmen bieten inzwischen digitale Lernplattformen an, die den Zugang zu Schulungen und Weiterbildungen erleichtern.
Motivation und Engagement
Motivierte und engagierte Mitarbeitende arbeiten effizienter. Anerkennung für gute Leistungen, sei es durch mündliches Lob oder formelle Auszeichnungen, steigern das Selbstwertgefühl und die Motivation. Belohnungen, wie Boni oder zusätzliche Freizeit, bieten einen zusätzlichen Anreiz. Zudem trägt ein positives Arbeitsklima, in dem sich die Mitarbeiter wohlfühlen und gut miteinander auskommen, ebenfalls zur Steigerung der Produktivität bei.
Zeitmanagement
Effektives Zeitmanagement ist ebenfalls ein Schlüsselfaktor für hohe Produktivität. Mitarbeitende, die ihre Zeit gut planen und Prioritäten setzen können, erledigen ihre Aufgaben schneller und effizienter. Techniken wie das Setzen von SMART-Zielen (spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und zeitgebunden), das Erstellen von durchdachten To-Do-Listen oder die Nutzung von Zeitmanagement-Tools helfen Arbeitnehmenden, ihre Aufgaben besser zu organisieren und ihre Arbeitszeit optimal zu nutzen. Regelmäßige Pausen und die Vermeidung von Multitasking tragen ebenfalls dazu bei, die Konzentration und Effizienz zu erhöhen.
Zeitmanagement im Homeoffice erfordert zusätzliche Disziplin und Struktur. Das Einrichten eines festen Arbeitszeitplans, das Setzen klarer Arbeits- und Pausenzeiten sowie die Minimierung von Ablenkungen durch eine klare Trennung von Arbeits- und Wohnbereich sind entscheidend für die Produktivität zu Hause.
Wie Produktivität das Gehalt beeinflusst
Wie zu Beginn des Artikels erwähnt, beeinflusst eine höhere Produktivität nicht nur direkt, sondern auch indirekt das Gehalt von Mitarbeitenden. Wir gehen deswegen jetzt abschließend auf die verschiedenen Formen ein.
Leistungsbezogene Vergütung
In vielen Unternehmen ist das Gehalt teilweise oder vollständig leistungsabhängig. Mitarbeitende, die hohe Produktivität zeigen, können durch Boni, Provisionen oder Gehaltserhöhungen belohnt werden. Dies schafft einen direkten finanziellen Anreiz, ihre Effizienz und Qualität der Arbeit zu verbessern.
Karrieremöglichkeiten
Arbeitnehmende, die sich sehr engagieren und produktiver sind, haben oft bessere Aufstiegschancen innerhalb des Unternehmens. Sie erleichtern durch ihre produktivere Arbeitsweise beispielsweise die Arbeit für die Vorgesetzen und werden so häufig bei internen Beförderungen eher berücksichtigt. Unternehmen die Beiträge produktiver Arbeitskräfte wahrnehmen, neigen außerdem oft dazu ihnen mehr Verantwortung zu übertragen. Dies bietet ein stichfestes Argument für eine bessere Vergütung bei Gehaltsverhandlungen.
Verhandlungsbasis
Stichwort Gehaltsverhandlung: Nachweislich produktivere Arbeitskräfte haben eine stärkere Verhandlungsposition bei Gehaltsgesprächen. Sie können ihre Effizienz und die daraus resultierenden Vorteile für das Unternehmen als Argumente nutzen. Denn dokumentierte Erfolge und messbare Ergebnisse stärken die Position.
Job-Sicherheit
In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit sind engagierte Mitarbeitende wertvoller und haben eine höhere Arbeitsplatzsicherheit. Unternehmen sind weniger geneigt, diese Personen zu entlassen. Damit verbunden, ist die Wahrscheinlichkeit, sich notgedrungen durch einem Arbeitsplatzverlust mit einem schlechteren Angebot abfinden zu müssen, geringer.
Fazit
Produktivität und Gehalt sind eng miteinander verknüpft. Mitarbeitende, die eine hohe Produktivität aufweisen, sind für Unternehmen wertvoller und können daher mit höheren Gehältern und besseren Karrieremöglichkeiten rechnen. Um die Produktivität zu steigern, sollten sowohl Unternehmen als auch Arbeitnehmende in eine unterstützende Arbeitsumgebung, moderne Technologien, kontinuierliche Weiterbildung und effektives Zeitmanagement investieren. So kann ein positiver Kreislauf entstehen, der sowohl den Einzelnen als auch das Unternehmen insgesamt voranbringt.
Durch die Fokussierung auf Produktivität kann jede Person seinen Wert im Unternehmen steigern und somit auch sein Gehalt positiv beeinflussen. Es lohnt sich also für alle Seiten, dieses Thema bewusst anzugehen.
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