Quereinstieg 2025: Lohnende Chance für Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmende 

„Studiere nach der Schule, dann kannst du auch was Vernünftiges werden.“ Solche Sätze hat man oft gehört – aber stimmt das überhaupt noch? Aktuelle Stellenangebote zeigen ein anderes Bild.  

Heute gilt: Quereinsteiger*innen sind längst kein Notnagel mehr, sondern begehrte Talente. Allein im ersten Quartal 2025 haben Unternehmen bundesweit fast 394.000 Stellen für Quereinsteigende ausgeschrieben – rund 10 % aller Jobs. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 lag dieser Anteil noch bei etwa 4 %, hat sich also mehr als verdoppelt. So viel zum Mythos vom einzigen Karriereweg über Studium oder Ausbildung – die Realität im Fachkräftemangel spricht eine andere Sprache. In diesem Artikel werfen wir einen Blick darauf, warum klassische Bildungswege nicht mehr alles sind, welche Vor- und Nachteile Quereinstiege für alle Beteiligten bringen und in welchen Branchen 2025 der Quereinstieg besonders boomt. 

Inhaltsverzeichnis

Studium oder Ausbildung: Warum klassische Wege nicht mehr alles sind

Lange Zeit galten akademische Titel oder abgeschlossene Ausbildungen als der richtige und einzig lohnenswerte Weg in den Beruf. Doch inzwischen bröckelt dieses Dogma. Fakt ist: Die Unternehmen können ihren steigenden Personalbedarf oft nicht mehr allein mit Hochschulabsolvent*innen decken. Im IT-Sektor etwa ist die Zahl der Informatik-Absolvent*innen zuletzt zwar leicht gestiegen – aber immer noch viel zu niedrig, und über die Hälfte bricht das Studium vorzeitig ab. „Den steigenden Bedarf an IT-Fachkräften werden wir aus den Hochschulen nicht decken können“, warnt Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst deutlich. Tatsächlich wurden in den vergangenen 12 Monaten IT-Stellen am häufigsten mit Kandidat*innen besetzt, die keinen Hochschulabschluss hatten: 44 % hatten eine duale IT-Ausbildung, nur 16 % einen Uni-Abschluss in Informatik. 23 % der Neueinstellungen in IT-Jobs waren sogar Quereinsteigerinnen – ein erstaunlicher Anteil, der zeigt, dass Praxis-Know-how gegenüber formalen Abschlüssen an Boden gewinnt. 

Auch in anderen Bereichen zeigt sich: Zeugnisse sind nicht alles. Im Vertrieb zum Beispiel zählen persönliche Einstellung und Frustrationstoleranz oft mehr als ein formaler Abschluss. Kein Wunder, dass über 22 % aller Verkaufs-Stellen im ersten Quartal 2025 explizit Quereinsteiger ansprechen. Natürlich gibt es Ausnahmen: In hochspezialisierten Berufen wie Forschung, Rechts- oder Steuerwesen setzen Arbeitgeber fast immer bestimmte Abschlüsse voraus, hier lag der Quereinstiegsanteil nur bei rund 2–4 %. Aber unterm Strich gilt 2025 mehr denn je: Nicht nur Diplome, sondern Fähigkeiten und Potenzial entscheiden. Wer in der Praxis überzeugen kann, dem stehen Türen offen, auch ohne den klassischen Lebenslauf.

Quereinsteiger im Unternehmen: Vorteile und Herausforderungen

Für Unternehmen kann es ein echter Glücksgriff sein, jemanden jenseits der üblichen Profile einzustellen, wenn man bereit ist, in diese Talente zu investieren. Quereinsteiger*innen bringen frische Perspektiven und vielfältige Erfahrungen ins Team. In einer Umfrage stimmen 84 % der HR-Verantwortlichen zu, dass Quereinsteigende die Vielfalt im Unternehmen fördern, und 83 % sehen darin ganz klar neue Ideen und innovativen „frischen Wind“ fürs Geschäft. Index-Research-Chef Jürgen Grenz betont: „Quereinsteiger bringen neue Ideen und Perspektiven in die Unternehmen“ – sie sind meist sehr wissbegierig, ehrgeizig und bereit, sich in neue Aufgaben einzuarbeiten, was sie zu wertvollen Mitarbeitenden macht. Gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels sehen 75 % der Recruiter Quereinsteiger*innen sogar als Schlüssel, um die Lücke an Fachkräften zu schließen. Ein größerer Talent-Pool, mehr Diversität im Team und hochmotivierte Mitarbeitende, die etwas beweisen wollen. Das sind Pluspunkte, die kein Unternehmen ignorieren sollte. 

Dem stehen allerdings einige Herausforderungen gegenüber. Ein Branchenwechsel ist kein Plug-and-Play: 79 % der Personalverantwortlichen erwarten bei Quereinsteiger*innen längere Einarbeitungszeiten. Man muss also Zeit und Ressourcen investieren, bis die oder der Neue voll einsatzfähig ist. Zudem fürchten 65 %, dass Quereinsteigende nicht immer nahtlos ins Team oder zur Unternehmenskultur passen. Die fehlende branchenspezifische Erfahrung kann zum Problem werden: 63 % der Recruiter sind der Meinung, Quereinsteigerinnen fehlen gewisse Fachkenntnisse, die sich nicht so schnell aneignen lassen. Gerade im Technik-Bereich sieht die Realität deshalb noch oft skeptisch aus: „Quereinstieg ist nicht gleich Quereinstieg. Im Tech-Bereich gehen mit einem Wechsel hohe Aufwände für Weiterbildungen oder Onboarding einher“. Mit anderen Worten: Unternehmen müssen bereit sein, in Schulungen und Mentoring zu investieren. Und ja, es besteht immer ein gewisses Risiko, dass der „Perfect Fit“ fehlt – über die Hälfte der Firmen hat auch schon erlebt, dass Quereinsteiger nicht alle nötigen Fachkenntnisse mitbrachten. Doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt: Insgesamt überwiegen für flexible Arbeitgeber*innen die Chancen, wenn man Quereinsteigende klug auswählt und gut unterstützt. 

Learning by Doing: Wenn Erfahrung genauso zählt wie ein Abschluss

2025 gilt: Was man kann, schlägt was auf dem Papier steht. Die Halbwertszeit von Fachwissen wird immer und immer kürzer. Technologien und Methoden entwickeln sich rasant, Jobprofile wandeln sich ständig. Da kommt es darauf an, lernfähig und anpassungsfähig zu sein. Ein Hochschulabschluss, der zehn Jahre zurückliegt, mag gestern viel wert gewesen sein; heute kann das Wissen bereits überholt sein. Das gilt auch für Lerninhalte im aktuellen Studium, da viele gelehrte Inhalte bereits zur Zeit der Vorlesung veraltet sind und Anpassungen dank langwieriger Bürokratie im Bildungswesen oftmals zu lange dauern. Learning by Doing und kontinuierliche Weiterbildung sind daher entscheidend. Viele Unternehmen erkennen das und überdenken tradierte Auswahlkriterien: „Der technologische Wandel und der Fachkräftemangel bringen Unternehmen dazu, tradierte Recruiting-Strategien zu überdenken und Talente jenseits klassischer Ausbildungswege in Erwägung zu ziehen“. Mit anderen Worten: Die Fähigkeit, sich schnell in neue Themen einzuarbeiten, ist mittlerweile genauso wichtig wie formale Titel. 

Entsprechend entstehen immer mehr alternative Lern- und Karrierepfade. Bootcamps und Zertifikatskurse boomen extrem und sie haben ihren Zweck: „Inzwischen gibt es auch eine Vielzahl von Angeboten, die Interessierte dabei unterstützen, etwa Programmier-Bootcamps“, erklärt Bitkom-Präsident Wintergerst zum Quereinstieg in die IT. Quer in die Programmierung einzusteigen, ohne Informatikstudium? 2025 absolut möglich, wenn man die nötige Praxis aufbaut. Viele Arbeitgeber haben ihre starren Anforderungen bereits gelockert: Laut XING-Arbeitsmarktreport behandeln 57 % der Recruiter Quereinsteiger*innen mittlerweile gleichwertig wie Kandidatinnen mit „klassischem“ Werdegang, und 8 % bevorzugen sie sogar. Die Botschaft ist klar: Ein unkonventioneller Lebenslauf ist heute kein Ausschlusskriterium mehr. Erfahrung, Skills und das richtige Mindset zählen genauso viel – manchmal sogar mehr – als ein bestimmter Abschluss. Oder salopp gesagt: Praxis schlägt Papier.

Branchencheck: Wo der Quereinstieg boomt

Quereinstieg ist nicht überall gleich leicht und je nach Branche gibt es große Unterschiede. In Bereichen mit akutem Personalmangel und eher niedrigeren formalen Zugangshürden stehen Quereinsteiger*innen hoch im Kurs. Im Einzelhandel zielt aktuell fast jede dritte Stellenanzeige (32 %) auf Quereinsteiger*innen ab. Gerade bei klassischen Verkaufsjobs sind die Quereinstiegschancen top: Über die Hälfte aller ausgeschriebenen Stellen für Verkäuferinnen (53 %) und Kassierer*innen (52 %) richten sich explizit an berufsfremde Kandidat*innen. Auch die LogistikBranche und das Gastgewerbe bieten viele Möglichkeiten – hier sind rund 17–19 % der Jobs offen für Quereinsteigende, und in der Gastronomie sogar ca. 23 %. Im Vertrieb (Verkauf) allgemein werden Quereinsteiger mit am häufigsten gesucht, etwa 22 % aller Verkaufs-Stellen in Q1 2025. Warum gerade dort? Im Vertrieb oder im Kundenkontakt zählen Soft Skills, Serviceorientierung und eine gesunde Portion Frustrationstoleranz oft mehr als branchenspezifisches Fachwissen – das kann man also hervorragend on the job lernen. 

Demgegenüber gibt es Branchen, in denen Quereinsteiger*innen deutlich seltener vorkommen. In streng regulierten oder hochkomplexen Feldern setzen die meisten Arbeitgeber weiterhin auf ausgewiesene Fachausbildungen. So lag der Anteil an Quereinstiegs-Jobs im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen (klassische Pflegeberufe, Therapie etc.) sowie in Rechts- und Steuerberufen im ersten Quartal 2025 nur bei etwa 2–4 % – hier schreiben Gesetze und Berufsordnungen oft bestimmte Abschlüsse vor. Ähnlich sieht es in Teilen der Finanzbranche aus. Und ausgerechnet in der heiß umkämpften Tech-Welt sind Quereinsteiger-Stellen dünn gesät: In der Software-Entwicklung war nur ca. 3 % der Jobanzeigen explizit offen für Quereinsteiger*innen, bei Daten- und KI-Spezialist*innen unter 2 %, und im Accounting kaum 1,5 %. Ironischerweise herrscht gerade dort Fachkräftemangel, doch die hohen Anforderungen und Weiterbildungsaufwände schrecken viele Unternehmen offenbar noch ab. Es gibt also noch Luft nach oben, was die Offenheit im Tech-Sektor angeht.

Schauen wir uns einige dieser Bereiche genauer an:  

IT und Tech sind einerseits geprägt von enormem Fachkräftebedarf, andererseits aber zurückhaltend bei formellen Quereinsteiger-Stellen. Viele Unternehmen verlangen nach wie vor spezifische IT-Qualifikationen in ihren Ausschreibungen. Trotzdem finden hier Quereinsteiger*innen ihren Weg, wenn auch oftmals indirekt. Laut Bitkom sind rund 23 % der IT-Stellen letztlich mit Quereinsteiger*innen besetzt worden, auch wenn das nicht immer ausdrücklich in der Jobanzeige stand. Die Praxis zeigt: Wer sich etwa via Bootcamp zum Developer umlernte oder als autodidaktische*r Programmierer*in überzeugt, hat reale Chancen in der IT – auch wenn offiziell „Informatikstudium“ in vielen Stellenprofilen steht. Angesichts von aktuell 149.000 unbesetzten IT-Jobs in Deutschland werden viele Firmen gar nicht umhinkommen, auch talentierte Seiteneinsteiger ins Team zu holen. 

Pflege & Gesundheitswesen bildet das andere Extrem: Hier besteht die größte Fachkräftelücke aller Wirtschaftsbereiche. Pflegeeinrichtungen und Kliniken finden oft selbst mit intensiver Suche keine ausreichend qualifizierten Fachkräfte mehr. Allerdings ist die Hürde für Quereinsteiger*innen hoch, weil z.B. für eine*n examinierte*n Krankenpfleger*in zwingend eine mehrjährige Ausbildung nötig ist. Die Lösung vieler Träger: Quereinsteigende als Hilfskräfte an Bord holen und dann weiterqualifizieren. In der häuslichen Altenpflege oder im sozialen Betreuungsbereich verweist inzwischen fast jede vierte Stellenausschreibung (24 %) auf die Möglichkeit eines Quereinstiegs. Und die Branche befürwortet diesen Ansatz: Rund 85 % der Befragten aus dem Pflegesektor glauben, dass gemischte Teams aus Fachpersonal und Quereinsteiger-Hilfskräften den Pflegeberuf attraktiver machen würden. Mit besserer Bezahlung ließen sich Quereinsteiger*innen und sogar Berufsrückkehrer*innen motivieren, (wieder) in die Pflege zu wechseln. Das ist definitiv ein Hebel, den man bei der Bekämpfung des Pflegenotstands nicht außer Acht lassen sollte. 

Energiebranche: Die Energiewende ist in vollem Gange, doch es fehlt an Fachleuten – von Solar-Installateur*innen über Heizungsbauer*innen bis zu Elektrotechniker*innen. Weil klassische Bewerberinnen oft nicht ausreichen, setzt die Branche verstärkt auf alternative Rekrutierung. Quereinsteiger*innen, Umschulungen und Auslandsrekrutierung gewinnen an Bedeutung. Eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass sich die Quereinstiegschancen im Energiesektor in den letzten Jahren deutlich erhöht haben: Zwischen 2019 und 2021 waren nur gut 3,3 % der ausgeschriebenen Energie-Jobs für Quereinsteiger offen, zwischen 2022 und 2024 waren es schon 7,2 % – also mehr als doppelt so viele. Besonders bei Helfertätigkeiten gibt es große Möglichkeiten, aber auch bei Fachkraft-Jobs in der Energie hat sich der Quereinstieg fast verdoppelt. Viele Unternehmen der Energiewirtschaft reagieren darauf mit eigenen Weiterbildungszentren und Kooperationen, um Quereinsteiger*innen gezielt zu spezialisieren. So kann jemand aus der Industrie mit etwas Weiterbildung zum gefragten Windkraft-Techniker oder Solarberater werden – Learning by Doing in Reinkultur. 

Banken & Finanzwesen: Traditionell eine Branche, die hohen Wert auf formale Qualifikationen legt (Banklehre, BWL-Studium etc.). Doch auch hier bleibt der demografische Wandel nicht aus: Bis 2030 werden viele Bankangestellte in Rente gehen, und gleichzeitig entstehen neue Aufgabenfelder wie Fintech und KI-Anwendungen in der Finanzwelt. Der Fachkräftemangel trifft die Finanzbranche bereits mit voller Wucht und unbesetzte Stellen sind in Banken längst Alltag. Laut einer Umfrage erwarten 62 % der Bankmanager, dass bis 2030 mehr als 10 % der Positionen mangels Personal offen bleiben. Die Gründe: fehlender Nachwuchs, zunehmende Ruhestandswelle und neue Kompetenzanforderungen etwa in Künstlicher Intelligenz oder Compliance. Die deutsche Bankenbranche hatte Ende 2024 rund 39.000 offene Stellen gemeldet, vor allem in Finanzmetropolen wie Frankfurt (gefolgt von Berlin) – ein historisches Hoch. Für Banken heißt das Umdenken: Neben den klassischen Bankkaufleuten werden künftig verstärkt branchenfremde IT-Expert*innen, Datenanalyst*innen oder Quereinsteiger mit Kundenservice-Erfahrung gefragt sein, um die Lücken zu füllen. Kurzum: Auch im Finanzsektor zahlt es sich aus, über den Tellerrand zu schauen und Talente mit Transferkompetenzen einzustellen, bevor Stellen unbesetzt bleiben. 

Pro und Contra: Was Quereinstieg für Arbeitgebende und Arbeitnehmende bedeutet

Lohnt sich der Schritt über den Tellerrand denn nun für beide Seiten? Ein Blick auf die Vor- und Nachteile aus verschiedenen Perspektiven zeigt ein gemischtes Bild. Aus Sicht der Beschäftigten lockt der Neuanfang mit neuen Chancen – doch es gibt auch Unsicherheiten. Eine aktuelle Befragung zeigt beispielsweise, dass über 80 % der Jobsuchenden grundsätzlich bereit wären, in eine andere Branche zu wechseln, wenn das Angebot passt. Tatsächlich gewagt haben den Schritt bisher aber nur etwa ein Viertel der Arbeitnehmenden. Die Zurückhaltung ist spürbar. Kein Wunder, schließlich bedeutet ein Quereinstieg auch, die Komfortzone zu verlassen. Im Folgenden daher eine kurze Gegenüberstellung der wichtigsten Pro- und Contra-Argumente: 

  • Arbeitgeber*innen – Pro: Größerer Talent-Pool im Recruiting (mehr Bewerbende zur Auswahl); frische Ideen, vielfältige Erfahrungen und Diversität im Team fördert Innovation; hochmotivierte Mitarbeitende mit Lernbereitschaft, die neue Impulse setzen wollen. 
  • Arbeitgeber*innen – Contra: Höherer Einarbeitungs- und Trainingsaufwand erforderlich (Onboarding, Weiterbildung); anfängliches Risiko von Wissenslücken oder mangelndem Job-Fit (branchenspezifische Erfahrung fehlt ggf.); Unsicherheit, ob der/die Quereinsteiger*in sich dauerhaft bewährt (geringeres „Commitment“ befürchtet, falls der Wechsel nicht den Erwartungen entspricht). 
  • Arbeitnehmende – Pro: Neue Karrierechancen auch ohne einschlägigen Abschluss (Fachkräftemangel öffnet Türen); Möglichkeit, ein persönliches Interesse oder Talent zum Beruf zu machen und sich persönlich weiterzuentwickeln; oft bessere Zukunftsaussichten in wachsenden Branchen (z. B. Wechsel aus einer schrumpfenden Branche wie der Kohleindustrie,  in eine zukunftssichere Branche, wie etwa Erneuerbare Energien. Dies kann langfristig Arbeitsplatzsicherheit und Gehaltsperspektive verbessern). 
  • Arbeitnehmende – Contra: Häufig ein Neustart auf Junior-Level und daher mögliche Gehaltseinbußen zu Beginn (man fängt in der neuen Branche unten an); erheblicher Mehraufwand für Weiterbildung oder Umschulung nötig (z. B. abends Kurse belegen, neue Zertifikate erwerben); psychologische Hürden: Ungewissheit, ob der Wechsel gelingt, und das Gefühl, sich erst beweisen zu müssen (Stichwort Impostor Syndrome), sowie potenzielle Skepsis von Kolleg*innen im neuen Feld. 

Man sieht: die Medaille hat immer zwei Seiten.  

Unternehmen müssen bereit sein, mehr in Qualifizierung und Onboarding zu investieren. Wenn sie das tun, können sie jedoch loyale, dankbare Mitarbeitende gewinnen, die durch ihren ungewöhnlichen Werdegang oft besonders engagiert sind.  

Arbeitnehmende wiederum müssen Mut und Durchhaltevermögen aufbringen, um neu zu starten aber sie erhalten die Chance, sich beruflich neu zu erfinden und vielleicht sogar mehr Erfüllung zu finden als im alten Job.

Fazit: Quereinstieg – Win-Win für die Zukunft der Arbeit

Unter dem Strich zeigt sich: Quereinstieg ist 2025 keine Notlösung, sondern eine lohnenswerte Option – für Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmende. Was vor einigen Jahren noch als ungewöhnlicher Karriereumweg galt, wird zunehmend zur Normalität. Starre Karrierepfade gehören immer mehr der Vergangenheit an. Unternehmen im Mittelstand wie in Großunternehmen profitieren davon, ihre Türen für Talente jenseits der klassischen Profile zu öffnen: Sie gewinnen motivierte Mitarbeitende mit frischem Blickwinkel, die helfen können, freie Stellen zu besetzen, die sonst vielleicht monatelang vakant blieben. Arbeitnehmende wiederum können den Fachkräftemangel für sich nutzen, um auch ohne „passenden“ Lebenslauf den Sprung in einen neuen Traumjob zu schaffen. Natürlich will ein Quereinstieg gut überlegt und vorbereitet sein – doch wenn beide Seiten offen und flexibel sind, entsteht eine klare Win-Win-Situation. 

Experten raten Unternehmen, jetzt systematisch zu prüfen, welche Stellen sich für Quereinsteiger eignen, und dies auch klar in Stellenausschreibungen zu kommunizieren. So spricht man deutlich mehr potenzielle Fachkräfte an und signalisiert, dass Praxis und Potenzial zählen, nicht nur Zeugnisse. Für Personalentscheider*innen im Mittelstand heißt das: Kreativer werden im Recruiting, Mut haben zu unkonventionellen Einstellungen und interne Lernangebote ausbauen. Der Einsatz zahlt sich aus, denn Quereinsteiger*innen von heute können sich zu den Fachkräften von morgen entwickeln. 

Die alte Devise „Studier was Vernünftiges, dann wird was aus dir“ als ständige Maxime hat ausgedient. Heutzutage, wo Fachkräfte händeringend gesucht werden und Innovation wichtiger denn je ist, führt an Quereinsteigenden kein Weg vorbei. Sie sind keine Lückenbüßer, sondern oft die Geheimwaffe gegen unbesetzte Stellen.  

Kurz gesagt: Quereinstieg ist kein Karriererisiko, sondern eine Chance – für alle, die bereit sind, neue Wege zu gehen. Und genau diese neuen Wege brauchen wir im Jahr 2025 mehr denn je.

Wir bei den TALENTLOTSEN sind Profis in dem Bereich der Direktansprache und haben mit innovativen Methoden einen neuen Weg gefunden, die besten Talente für eine offene Stelle zu identifizieren. Sprecht uns uns gerne an!

Quereinstieg 2025 Blog

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